1) Wie köstlich ist's, in heil'gen Weisen
zu singen, Höchster, deiner Macht,
des Morgens deine Gnade preisen
und deine Wahrheit in der Nacht.
Rauscht, Saitenspiel und Harfenklang,
erhebe dich, o mein Gesang!
2) Du lässest, Herr, mich fröhlich singen
von den Geschäften deiner Hand,
wie groß bist du im allen Dingen,
wie tief an Weisheit und Verstand!
Nur Blöde sehen nicht dein Licht,
und nur der Tor erkennt dich nicht.
3) Gleichwie das Grün an Bergeshalde
nur kurze Zeit in Blüte steht,
so sind die Bösen auch gar balde
von Glut versengt, von Sturm verweht;
du thronest in Erhabenheit
von Ewigkeit zu Ewigkeit.
4) Denn siehe, sie sind umgekommen,
Herr, deine Feinde sind zerstreut,
mich aber hast du angenommen,
mir wunderbar die Kraft erneut.
Mit Lust sah ich mein Recht erstehn,
mit Lust die Feinde untergehn.
5) Der Palme gleich grünt der Gerechte,
die frei zum Himmel hebt die Kron',
es wächst und sprosset sein Geschlechte
der Zeder gleich auf Libanon.
Wer da gepflanzt in Gottes Haus,
der grünet fort und blüht nicht aus.
6) Noch in des Alters späten Tagen
trägt Früchte seine frische Kraft,
mit freud'gen Lippen darf er sagen
wie wohl der Herr es alles schafft;
auch mich trog nicht dein treues Wort,
du frommer Gott, mein Fels und Hort!