Wie kann ich dir vertrauen

Zum Text: Das Lied ist so angelegt, dass es als Ganzes gesungen werden muss. Die fünf Strophen des Liedtextes beschreiben einen emotionalen Bogen vom Ruf nach Vertrauen auf Gott in verzweifelter Lebenslage („wenn mich die Angst zerfrisst“) hin zu der Erkenntnis, dass das Vertrauen auf Gott lebensnotwendig ist („Ich muss vertrauen. Gott, lass mich vertrauen“). Der Umschwung erfolgt durch die Einsicht, dass Gott in allem, auch in der Dunkelheit der Angst ist. Die rasante Entwicklung zwischen den Extremen hat große Vorbilder. In den biblischen Klagepsalmen kann man die gleiche Entwicklung verfolgen. Da werden Gott zunächst Klage und Anklage entgegengeschleudert, und am Ende kommt der biblische Beter zu der Einsicht: Gott, Ich habe ja nur dich, an den ich mich halten kann. Ich vertraue darauf, dass du mir zur Hilfe kommst.

Zum Entstehungs-Kontext: Das Lied entstand im Januar 2018 auf der Liederwerkstatt vor dem 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag Dortmund 2019. Der Kirchentag stand unter der Losung „Was für ein Vertrauen“, Bezug nehmend auf 2 Kön 18,19.

Zur Musik: Das Lied pulsiert in vier Vierteln, hinter denen ein „Half-time-Beat“ liegt; das bietet die Möglichkeit, mit „einer schweren 3“ in den ersten drei Strophen die Fragen zu akzentuieren, um dann – ggf. nach einer Instrumentalstrophe – die Aussage der vierten und die Bitte der fünften Strophe stärker fließen zu lassen. In der vierten und fünften Strophe wollen die Einwürfe des Alt (am Ende der Strophe) behutsam und zugleich klar akzentuiert gesungen sein.

Dieser Info-Text stammt von Raymund Weber und Thomas Quast aus dem AK SINGLES Liedblatt Nr. 90