Wie Herrlich hebt sich die Natur    

1) Wie Herrlich hebt sich die Natur,
wie glänzend strahlt die Sonne
auf Berg und Tal, auf Wald und Flur!
Wer fühlt nicht neue Wonne?
Wie blätterreich ist jeder Baum,
wie frisch das Laub der Wälder!
Wie weit erstrecket sich der Raum
begrünter Segensfelder,
und buntbeblümter Wiesen!

2) Wer rief den holden Frühling her?
Wer hieß den Winter eilen,
dem Tal, von Reiz und Segen leer,
sie wieder zu erteilen?
Wer spendet junge Fruchtbarkeit
der aufgetauten Erde,
macht, dass die Saat im grünen Kleid
zum schlanken Halme werde
und dann in Ähren schieße?

3) Wer schmücket mit erneuter Pracht
die Gärten und die Felder?
Wer schafft's, dass alles Freude lacht?
Wer gibt den Blumen ihren Duft,
lässt ihre Farben spielen,
erheitert und erwärmt die Luft,
und sendet, sie zu kühlen,
uns sanfte Regengüsse?

4) Du bist's, o Schöpfer der Natur,
vor dem der Winter fliehet,
vor dem Gebirg' und Wald und Flur
in neuer Wonne blühet!
Du bist es, der mit Freudenkraft
die Erde prächtig schmücket,
dess' Hauch, dess' milder Lebenssaft
durch alle Tiefen zücket
und Aug' und Herz erquicket.

5) So oft der Frühling sich erneut
und wir sein Gut genießen,
lass dir in Kindesdankbarkeit
sich unser Herz ergießen!
Lass jede Freude, die uns blüht,
den Geist zu dir erheben,
der du dem menschlichen Gemüt
ein höhres Frühlingsleben
durch deinen Sohn gegeben!

Text:
Melodie: Christ, unser Herr, zum Jordan kam