Wie hängt die Nacht voll Welten    

1) Wie hängt die Nacht voll Welten!
Wie glänzt der Abendstern,
als säh er Menschenfreuden
und Menschenruhe gern!
Der diese Welten baute,
hat meiner auch gedacht. -
er kann mein nicht vergessen,
getrost, die Liebe wacht!

2) Er blickt mit Vatermilde
aus seinem Sonnenmeer
in Strahlen goldner Sterne
auf seine Kinder her.
Er sieht des Kummers Träne,
die aus dem Auge sinkt,
und gibt des Himmels Frieden,
der sanft zum Herzen dringt.

3) Ihm, ihm lasst uns vertrauen,
auf ihn nur lasst uns sehn,
wenn wir auf Dornen wandeln,
wenn wir auf Blumen gehn.
Der Kummer, der uns drücket,
währt eine Stunde lang.
Dann opfern wir am Ziele
vor Schmerz und Freuden - Dank!

4) Und unsre Dornenpfade
umschimmert ja der Kranz
von Millionen Welten,
mit sanftem Hoffnungsglanz!
Dort ist im Vaterhause
den Menschen bessrer Art,
wo sie des Grams vergessen,
ein Wohnplatz aufbewahrt.

5) Wenn um die bleiche Wange
der Hauch des Todes weht,
wenn dem gebrochnen Auge
die schöne Welt vergeht.
Wenn von dem bangen Schlagen
das müde Herz nun ruht.
Dann wandeln wir zum Vater,
drum, Pilger, fasse Mut!

Text:
Melodie: Ich dank dir, lieber Herre