1) Wie gut ist's, wenn man abgespänt
von allem sich an Gott gewöhnt,
in ihm verborgen lebet!
Wie gut ist's, wenn man ist erlöst,
von Sünd' und Eigenheit entblößt
an Gott im Grunde klebet!
2) Wie gut ist's, wenn man nichts lässt ein
in seines Herzens Kämmerlein,
mit Gott lebt abgeschieden!
Wie gut ist's, wenn man in der Tat
Gott selbst in sich gefunden hat
und ist mit ihm zufrieden!
3) Wie gut ist's, wenn nach Kinder Art
man lebt in 's Vaters Gegenwart,
tracht't ihm nur zu gefallen!
Wie gut ist's, wer in dieser Welt
in sanft' und stillem Geist sich hält,
bleibt unverrückt in allen!
4) Wie gut ist's, wenn man schweigen kann
und so den Vater beten an
im Geist und in der Wahrheit!
Wie gut ist's, wenn das Auge ihn
beschauet wie ein Cherubin,
berührt von seiner Klarheit!
5) Wie gut ist's, wenn der Eigenwill'
gebrochen und gelassen, still
in Gottes Händen lieget!
Wie gut ist's, wenn der stolze Sinn
vor Gottes Gegenwart sinkt hin
und sich in Demut bieget!
6) Wie gut ist's, sich und Kreatur
verlieren und vergessen nur
und was sonst könnte stören!
Wie gut ist's, außer Ort und Zeit
in stiller, süßer Ewigkeit
in 'n Grund des Herzens kehren!
7) Wie gut ist's, abgeschieden, frei
in dieser Geisteswüstenei
auf Gottes Reden merken!
Wie gut ist's, aller Sorgen los
sanft wie ein Kind in seinem Schoß
ausruhn von eignen Werken!
8) Wie gut ist's, wenn der arme Geist,
der weit und breit herum gereist,
sein' rechte Heimat findet!
Wie gut ist's, wenn er inniglich
in freier, reiner Liebe sich
mit Gottes Geist verbindet!
9) O liebe, süße Ewigkeit,
du Friedensreich, so weit und breit,
wohl dem, der dich gefunden!
Mein Geist in deinem stillen Nun
soll stetig im Verborgnen ruhn,
bis meine Zeit verschwunden.