1) Wie freut sich Leib und Seele,
o Jesu, Gotteslamm!
Dass deiner Seitenhöhle
am hohen Kreuzesstamm
vor Satans Raub und Morden
auch meine Zuflucht worden.
Und mich von dessen Wut
befreit dein Lammes-Blut.
2) Ach ja, mein Herze brennet
in Liebe lichterloh,
nachdem es dich erkennet,
mein Schatz, mein A und O!
Es fühlt die süßen Triebe
in deiner reinen Liebe,
und diese keusche Glut
entzündt des Lammes Blut.
3) Drum weg, ihr Eitelkeiten!
Das Lämmlein ist mein Teil,
ihr schwindet mit dem Zittern,
hingegen dieses Heil,
das ich in ihm kann haben,
das wird mich ewig laden,
es ist mein höchstes Gut,
des teuren Lammes Blut.
4) Ich hab in seinen Wunden
den Grund der Seligkeit
und alles das gefunden,
was hier und dort erfreut.
Ich werde hoch erquicket
und alles, was mich drücket,
versinkt in dieser Flut
von meines Lammes Blut.
5) Es kann sich nichts erheben,
was meinen Geist betrübt,
weil Jesus Kraft und Leben
in allen Nöten gibt.
Ich kann den offnen Rachen
der Höllen selbst verlachen!
Denn solcherfreun, Heldenmut
schenkt mir des Lammes Blut.
6) Das Blut ist meine Weide,
darin mir alle Zeit,
auch in dem tiefsten Leide
ein fettes Mahl bereit.
Ich finde Gnad und Segen
auf allen meinen Wegen.
Ja, eine sichre Hut
in meines Lammes Blut.
7) O, sei denn hoch erhoben,
mein Lämmlein, Tag und Nacht!
Dass du mich von dem Toben
der Feinde frei gemacht.
Dass ich deinen Wunden
von allem Schmerz entbunden
und dass mein Glaube ruht
in deinem Gottesblut.
8) O, lass nun bis ans Ende
dein Blut und deine Pein
und die durchbohrten Hände
mein Trost, mein alles sein!
Ja, tilge durch dein Sterben,
o Lämmlein, mein Verderben,
die alte Schlangenbrut,
mit deinem Opferblut.
9) Auf dass ich ganz durchdrungen
von diesem Lebenssaft,
mich hoch empor geschwungen
und meine Pilgerschaft.
Mit Seufzen und mit Singen
bis dahin mag vollbringen,
wo mir des Lammes Blut
das Paradies auftut.