1) Wie ein Kranker, der nach tausend Schmerzen
wieder des Gesunden Glück genießt,
froh genießet, und mit Dank im Herzen
gern die überstandne Qual vergisst:
Frühling, ach, so führst du sanfte Freuden
wieder in mein armes Herz zurück,
in mein Herz, das hart gedrückt von Leiden,
lange nicht empfand der Freuden Glück.
2) O, ich kann nun wieder Gottes Güte
in der freudenreichen Schöpfung sehn,
kann mit heiterm, ruhigen Gemüte
wieder in die Grünen Felder gehn.
Hören, wie der Vogel frohe Lieder
dankend seinem guten Schöpfer singt.
Sehen, wie das sanfte Veilchen wieder
aus der neu geschmückten Erde dringt.
3) Und ich sollte, da sich alles freuet,
mich nicht auch mit ganzer Seele freun?
Ja, ich will dem, der jetzt Segen streuet,
auch für mich Gefühl des Dankes weihn.
Will es hoffen, dass auf meinem Pfade
unter Dornen auch noch Rosen stehn.
Diese dankend pflücken, und die Gnade
des', der mir sie reichte, froh erhöhn!