Wer unter deinem Schirme ruht    

1) Wer unter deinem Schirme ruht,
o Gott, von dir bewacht,
der trotzt mit unerschrocknem Mut
dem Grauen dunkler Nacht.

2) Aus öder, stiller Finsternis
sing ich dir, Herr, ein Lied.
Mein Herz frohlockt, und ist gewiss,
dass mich dein Auge sieht.

3) Der Tag ist schnell dahin geeilt,
und deine Vaterhand
hat mir viel Gutes zugeteilt,
viel Böses abgewandt.

4) Auch in der Not, und wenn ich litt,
nahmst du dich meiner an.
Und so ist nun ein neuer Schritt
zur Ewigkeit getan.

5) Gott, wie ist deiner Huld so viel!
Du machst dir Prüfung leicht.
Die Tage fliehn, bald ist mein Ziel
der Pilgerschaft erreicht.

6) Doch dir befehl ich meine Zeit,
so lang es dir gefällt.
Dir, Vater der Barmherzigkeit,
leb ich auf dieser Welt.

7) Ich trau auf dich, und zittre nicht.
Kein Unfall wird sich nahn.
Denn du bist meine Zuversicht
von meiner Jugend an.

8) Mit Finsternis umringt, schließ ich
die Augen betend zu.
Doch du, mein Vater, bist um mich,
und segnest meine Ruh'.

Text:
Melodie: Nun sich der Tag geendet hat