1) Wer sein irdisch' Leben will,
wie er soll, genießen,
wandle harmlos, fromm und still,
hab ein gut' Gewissen.
Hab an Gottes Schöpfung Lust,
liebe Sonn' und Sterne,
seines Adels sich bewusst,
geh er hin und lerne.
2) Lerne: Was ihn heben kann
Über Mond und Sonnen,
steige mutiglich die Bahn,
die er hat genommen.
Schaue liebevoll umher
auf die andern Waller,
wirke gern, leicht oder schwer,
zu der Wohlfahrt aller.
3) Wer des Lebens Harm und Schmerz
leichter will ertragen,
habe nur ein reines Herz:
und er darf nicht zagen.
Auch die Tage schweren Zugs,
die uns nicht gefallen,
werden endlich leichtern Flugs
ihm vorüber wallen.
4) Wer der fernern Ewigkeit
namenlose Freuden
schmecken will, der sei bereit,
aber sei's bescheiden,
zu dem näheren Genuss
dieses kurzen Lebens.
Blühen soll vor seinem Fuß
keine Lust vergebens.
5) Mögen meine Tage fliehn,
ihre Freuden schwinden:
ehe sie vorüberziehn,
will ich sie empfinden.
Was auf meinem Wege blüht,
sei von mir genossen.
Wer das Kleine übersieht,
ist nicht wert des Großen.