Wer ists, der wieder spricht    

1) Wer ist's, der wieder spricht:
es werde Tag und Licht!
Was ist es für ein Glänzen
dort an den Himmelsgrenzen?
Wer hat so bald die dunkle Nacht
zu einem hellen Tag gemacht?

2) Die Sonne glüht vor Lieb',
ein wundergroßer Trieb
den Himmel treibt zur Erden,
die Erd' soll himmlisch werden.
Ein Stern aus Jakob gehet auf,
vor dem sich neigt der Sternenhauf'.

3) Schau, wie in Salems-Stadt
des Höchsten Allmacht hat
ein leuchte aufgehangen,
die Nächt' in Silber prangen.
Uns wird der ganze Himmel hold
und trägt forthin den Tag in Gold.

4) Die Luft in Balsam taut
dem, der die Sternen baut.
Die Wolken sich ergießen
und lassen Bisam fließen
auf dich, du Bethlehems Gefild,
wo dieses Licht mit Heu verhüllt.

5) Was lang verborgen war,
wird nunmehr hell und klar:
auf Zions heilgen Höhen
gibt sich der Stern zu sehen.
Blind ist der, der dies große Licht
mit Glaubens-Augen siehet nicht.

6) Ich seh in' Stall hinein,
wie mir der Gnadenschein
aus Jesu Augen blitzet,
der meine Seel' erhitzet.
Wohl mir, weil Jesus mich erblickt,
und auf mich Liebesflämmlein schickt.

7) Vor Liebe Jesus brenne,
mich seine Taube nennt.
Ich küsse deine Lippen,
ach, Jesu, in der Krippen.
Es streuet Lilien, Rosmarin
auf dich, mein Herz, aus Liebe hin.

8) Ach, Jesu bleib mein Stern,
von mir dich nicht entfern!
Wenn andre Sterne weichen
mit ihrem Licht verschleichen,
so geh du heller auf in mir,
entzünd mich, dass ich brenn von dir.

Text:
Melodie: Unbekannt