1) Wer ist dieser, so herspringet
aus der Edomiter Land
von Bazra, der mit sich bringet
rosinfarbenrote' Gewand,
drin er prächtig ist gekleidet,
dass er unsre Augen weidet?
2) Ich bin's, spricht er, der euch lehret
werke der Gerechtigkeit.
Seid ihr alle gleich versehret,
will ich doch in kurzer Zeit,
als ein Meister, von der Bösen
Plag und Trübsal euch erlösen.
3) Warum dass, o Gunsterwerber,
dein Kleid scheint, als wie ein Wein,
mit besonderm Fleiß, vom Färber
recht blutrot gefärbet sein.
Oder wie das, das erbeten,
die Weinkelter pflegt zu treten?
4) Ich, antwortet er, alleine
muss der Keltertreter sein,
von dem Volk ist kein Gebeine,
die mir hierin ratet ein.
Mein Grimm aber muss doch siegen,
alles muss mir unterliegen.
5) Mein Kleid ist daher bespritzet
mit dem Blute dieser Schar,
ihr Vermögen hat beschmutzet
mein Gewand in der Gefahr.
Der Tag, den ich vorgenommen
zu der Rache ist nun kommen.
6) Ich sah, ob ich könnt erwecken
einen Helfer, einen Mann,
denn ich war in großen Schrecken,
traf doch aber keinen an.
Niemand wollte mir beistehen,
mein Arm musst im Zorn ausgehen.
7) Darum sind nun ausgerottet
durch den Zorn und meinen Grimm,
die mich und mein Volk verspottet,
man hört nicht mehr ihre Stimm'.
Ihr Vermögen ist zu Grunde,
danket Gott mit Herz und Munde.
8) O du großer Überwinder,
Höllenstörer, Todes Feind,
es dankt dir ein jeder Sünder,
dass du es so gut gemeint,
dass von dir uns, durch dein Leiden,
Tod und Teufel nicht kann scheiden.