1) Wer ist der Ehrenkönig
vor Zions heilgen Höhn?
Dem alle Welt zu wenig
und der doch arm zu sehn?
Der auf der Es'lin Füllen
sanftmütig ziehet ein,
wenn gleich zu seinem Willen
muss alles dienstbar sein?
2) Das ist der längst Ersehnte,
das Reis aus Davids Stamm.
Das ist der hoch Gekrönte,
der von dem Himmel kam.
Das ist der Gott, der Sündern
das Leben hat gebracht,
der uns zu Gottes Kindern
und Königen gemacht.
3) Wir singen Hosianna!
Dir, Jesu, Davids Sohn,
der du das Lebensmanna
uns brichst vom Himmels-Thron.
Wir wollen Palmen streuen
im Namen unsres Herrn
und jauchzend uns erfreuen:
du kommst und segnest gern.
4) Zieh ein in unsre Seelen
mach sie zu deinem Haus,
in Gnaden es wähle
und geh drin ein und aus.
Bau dir hier einen Tempel,
schaff uns zum Bethaus um,
und drück uns auf den Stempel:
dies ist mein Heiligtum.'
5) Wie werden schaun die Deinen,
wenn du zum zweitenmal
auf Erden wirst erscheinen
mit der Posaunen Schall.
nicht mehr, wie du geduldig
für deine Feinde littst,
nein, wie du jetzt als schuldig
die Feinde niedertrittst.
6) Das wird ein Jammer werden
für diese böse Welt,
da mögen die Gebärden
der Menschen sein entstellt.
Da müssen die verzagen,
die jetzt so stolz uns dräun,
wenn Heulen wird und Klagen
anstatt der Freude sein.
7) Das lehr uns, Herr, bedenken
uns treulich auf dich sehn,
du wollest uns es schenken,
zur Rechten einst zu stehn.
ach, hör des Glaubens Bitte,
der dich beim Namen nennt,
und halt in unsrer Mitte,
Herr, gnädigen Advent!
dräun = alte Form von "drohen"