1) Wenn unser Geist, o Gott,
zu dir empor sich schwinget,
wenn er dir Lob und Dank
für deine Liebe singet:
dann fühlt sich unser Herz
erweitert und erfreut.
Ihm wird ein Vorgeschmack
von Himmels-Seligkeit.
2) Wenn hier in deinem Haus
dich, in verschiednen Weisen
oft Tausende vereint
voll tiefer Andacht preisen,
in jedes bess're Herz
dringt dann der Lobgesang
und freudig stimmt es ein
in seiner Brüder Dank.
3) Wenn stille Einsamkeit
den Redlichen umschattet,
den mancher Kummer drückt,
und manche Last ermattet.
Dann stimmt des Dulders Mund
ein frommes Trostlied an,
und froher wandelt er
des Lebens Dornenbahn.
4) Es stimmt zu frohem Mut,
zur Frömmigkeit und Tugend
ein herzlicher Gesang
das Alter, wie die Jugend
und du vernimmest es gern,
du, welchen alles preist,
erhebt in frommen Lied
zu dir sich unser Geist.
5) Doch soll dir unser Lob,
o Höchster, wohlgefallen,
so müss' ein würdig Lied
von unsern Lippen schallen
nur edlerer Gesang
ist wahrer Christen wert.
Wohl dem, der würdig dich,
auch wenn er singt, verehrt.
6) Ein neuer Liederschatz
ward uns durch dich gegeben,
er soll aus unserm Staub
zu dir empor uns heben.
Er soll zur Besserung
uns Mut und Kraft verleihn,
und, drückt uns Erden-Not,
uns trösten und erfreun.
7) Wir danken dir, o Herr,
für diese wicht'ge Gabe!
Und danken wird dafür,
ruhn wir schon längst im Grabe,
dir noch der Enkel Schar.
Nimm unser Opfer an.
Es steigt im frommen Lied
zu dir, Gott, himmelan!
8) Einst, wenn der Vorhang fällt,
vor deinem Thron wir stehen.
Wenn wir, o Herr der Welt,
so wie du bist, dich sehen.
Dann stimmen wir verklärt,
mit Engeln im Verein,
im himmlischen Gesang,
in Seraphs-Lieder ein!