1) Wenn ich umher im Garten geh,
die holden Frühlingskinder seh',
die Gottes Hand bereitet,
wird mir so fromm und wohl zu Mut,
ich fühl es: Gott ist treu und gut,
der also Blumen kleidet!
2) O wie so mild die Lüfte wehn!
Wohl lässet sie der Herr ausgehn
als Hauch von seinem Munde.
Ja, Gottes Atem ist mir nah!
Der Herr ist da! Der Herr ist da!
O heil'ge, sel'ge Kunde!
3) Und über das in ihrer Pracht
die Sonn' am Himmel steht und lacht
so glanzvoll und so milde.
Wie aber musst du Herrlich sein,
o Gott, da sie so hehr und rein,
die nur ist dein Gefilde!
4) Dort, wo die Blumen ewig blühn,
wie Sterne Gottes stehn und glühn, -
von keinem Frost ertötet.
Wo allzeit Sommerlüfte wehn,
wie Engel durch das Eden gehn,
das nimmer steht verödet. -
5) Wo man die Klarheit Gottes sieht,
vor der die Nacht von hinnen flieht,
die uns die Tage raubet.
Dort ist's, wo man zu jeder Frist
durch Wunder Gottes selig ist,
nicht nur sich selig glaubet.
6) O, wär ich da! - Doch harre nur,
du Seel', und suche Gottes Spur,
wo du sie magst erschauen.
Bald flieht dahin die Winternacht,
bald wirst, zum rechten Tag erwacht,
du gehn auf Himmels-Auen!