1) Wenn der Sünder, der misshandelt,
auf dem Pfad des Lasters wandelt,
der nur zum Verderben führt,
ernstlich sich bekehren wird,
darf er von Gott Gnade hoffen
und der Himmel steht ihm offen. -
wahre Lebensbesserung
bringet ihm Begnadigung.
2) Ohne Besserung von Sünden
können wir nicht Gnade finden,
können nicht vor Gott bestehn.
Tief muss uns zu Herzen gehn,
was wir Böses je begangen.
Und mit gläubigem Verlangen
müssen wir vor Gottes Thron
Gnade suchen durch den Sohn.
3) Ernstlich jeden Fehl' bereuen,
glauben, Gott werd' ihn verzeihn.
Ohne Zwang und Heuchelei,
was der Wille Gottes sei,
täglich prüfen, willig üben.
Gott und unsern Nächsten lieben.
Nie in Tugendübung ruhn,
heißet wahre Buße tun.
4) Hilf, o Herr!, dass deine Lehre
jedes Herz zu dir bekehre,
das, von Sündenlust betört,
noch auf deinen Ruf nicht hört.
Lehre es in wahrer Buße
täglich zu des Thrones Fuße
glaubensvoll um Gnade flehn,
und auf Jesu Beispiel sehn.
5) Hilf auch gnädig, Herr, uns allen,
dass nach deinem Wohlgefallen
unser ganzer Wandel sei.
Hilf, dass wir in wahrer Reu'
jeden Tag vor dir erscheinen,
um die Sünden zu beweinen,
die, eh' wir es uns versehn,
ach, so leicht von uns geschehn.
6) Jesu, Freund verirrter Seelen!
keine Hilfe lass uns fehlen,
stärke uns durch deinen Geist,
der des Lebens Weg uns weist.
Sei zu unserm Heil geschäftig
bis zum Ziele, und lass kräftig
uns dein Wort mit Trost erfreun,
selig werden wir dann sein.
misshandelt = gemeint ist: der missgehandelt hat