Wenn der Stern nicht denen Weisen    

1) Wenn der Stern nicht denen Weisen
dort den Weg gewesen wär,
hätten sie die schwere Reisen
nach Verlangen und Begehr
nimmermehr so bald erreicht:
der war ihres Fußes Leucht'
und ein Licht auf ihren Wegen,
ja ein Stab auf allen Stegen.

2) Ohne diese Feuer-Säule
würden sie bei später Nacht
wohl noch eine lange Weile
damit haben zugebracht,
ehe solches wär geschehn,
dass sie Gott im Fleisch gesehn:
den sie sonsten gar nicht kannten,
als sie sich noch Heiden nannten.

3) Doch ging dieses Licht bei ihnen
nicht nur in den Augen auf:
es war auch dazu erschienen,
dass es ferner seinen Lauf
in die Herzen nehmen sollt.
Als die nie bisher gewollt
mit Gott in ein Bündnis treten,
um ihn gläubig anzubeten.

4) Da sie nun dadurch bewogen
ungezweifelt weiterziehn,
werden sie auch nicht betrogen:
denn ihr Suchen, ihr Bemühn
trifft doch endlich Jesum an,
der sie recht erfreuen kann,
und in diesem Weltgetümmel
einzig ist der Weg zum Himmel.

5) Und den können wir auch finden,
wenn wir gleichfalls fort und fort
uns an gar nichts anders binden,
als allein an Gottes Wort.
Welches als ein heller Stern
in die Näh' und in die Fern'
also leuchtet, dass die Frommen
durch dies Licht zum Lichte kommen.

Text:
Melodie: Werde munter, mein Gemüte