1) Welterlöser, dir zu danken
ewig ist es unsre Pflicht.
Wenn auch Berg und Hügel wanken
deine Liebe wanket nicht.
Ach, von Liebe tief durchdrungen
kamst du aus des Himmels Reich,
wurdest Menschensöhnen gleich,
und vom herben Leid umrungen.
Sieh, nun opfern wir dir Dank.
Nun ertönt dir Preisgesang!
2) Keine schmeichelnde Begierde
drängte dich zum Eitlen hin.
Unschuld nur war deine Zierde,
Seelenruhe dein Gewinn.
Willig trugst du deine Bürde,
tratest arm und still hervor,
hobst die Welt zu Gott empor,
sorgtest, dass sie selig würde.
Herr, wie traurig war dein Los!
Und dein Geist, wie gut, wie groß!
3) Mächtig selbst im tiefsten Staube
schufest du der Seelen Glück.
Zweifelsucht und Aberglaube
schwanden in die Nacht zurück.
Hin zum Heiligtum der Wahrheit
führtest du der Deinen Schar.
Und wer dir nur folgsam war,
sah sein Heil in voller Klarheit.
O, wer bebt vor Freude nicht?
Herr, auch uns umglänzt dein Licht!
4) Nun entfliehet Furcht und Schrecken
vor dem großen Weltenherrn.
Freudig sehen wir und schmecken
er ist nimmer von uns fern.
Seine Liebe, nichts als Liebe
predigt uns die schöne Welt,
der er täglich noch erhält,
dass sie uns im Lieben übe.
Menschenfreund, seit du erschienst,
ist die Liebe Gottesdienst.
5) Selbst der Sünder darf nicht beben,
eilt er nur zu dir zurück.
Deine Stimme: Du sollst leben!
Heitert seinen Tränenblick.
Ach, du blutetest am Kreuze,
trugest Schmach und Angst und Not,
starbst für ihn, damit dein Tod
ihn zum frömmern Leben reize.
Folgt er dir - o welche Huld! -
ausgetilgt ist seine Schuld.
6) Heil uns, wenn wir treu dir dienen!
Wonne strömt durch unsern Geist.
Schon in dir ist uns erschienen,
was die Zukunft uns verheißt.
Dich hat Gott uns hingegeben.
O zu welcher Herrlichkeit
wird er nach durchkämpfter Zeit
uns, dein treues Volk, erheben!
Herr, durch diesen Freudenstrahl
wird's nun hell im Gräbertal.
7) Hand in Hand gehn deine Freunde
still hinauf in's Vaterland,
achten nicht auf Hohn der Feinde,
nicht auf Schmerz und Erdentand.
Bald ist alles überwunden
und dann fliegt mit heiterm Sinn
ihre Seele zu dir hin,
ewig dann mit dir verbunden.
O, wer fühlt sich nicht entzückt,
wenn er dort hinüber blickt?
8) Dank sei dir von allen Frommen,
preis und Dank sei dir geweiht!
Herr, durch dich ist Heil gekommen
in das Land der Sterblichkeit.
Wer gleich dir durch's Leben gehet,
schmeckt schon hier des Himmels Lust,
Friede wohnt in seiner Brust,
und sein Geist wird einst erhöhet.
Ach, wann mischt sich unser Dank
in der Engel Preisgesang?