Welch falsches Wissen trennte Jesu Glieder    

1) Welch' falsches Wissen trennte Jesu Glieder
die Sünderschaft bracht' uns zur Eintracht wieder.

2) Das Kreuz, dran Gottes Sohn zu Tod gepeinigt,
hat selig als Geschwister uns vereinigt.

3) Preis dir - o Lamm! - Seitdem gehn unsre Pfade
im Segen durch's Verdienst der blut'gen Gnade.

4) Ein sichrer Weg ist uns hiedurch gegeben,
dass Keines mehr muss in der Wüste leben.

5) Wir leben durch dein heiliges Versühnen
und haben Kraft und Freiheit, Dir zu dienen.

6) Und führst Du gleich dein Schifflein ganz alleine,
so sind wir doch Gehilfen der Gemeine.

7) Zu diesem Werk, zu diesem sel'gen Ende
sei Du ein Salböl uns auf Haupt und Hände!

8) Gib immerdar uns sehensvolle Lippen,
und überfliege mit uns alle Klippen!

9) Dabei soll immer in des Herzens Grunde
ein Fünklein sein, - ein Strahl der Seitenwunde!

10) Weil Dir's gefallen, uns umher zu senden,
so leit uns fest an deinen treuen Händen.

11) Dein Blut, das unsern Tod im Sieg verschlungen,
das hilft uns durch, bis uns dein Werk gelungen.

12) Vermehre die Erkenntnis deiner Liebe
und lass im Wachstum stehn die Glaubenstriebe!

13) Wir zählen unser Leben nicht nach Jahren,
doch weißt Du deine Diener aufzusparen.

14) O gingen immer wir in eine r Treue! -
hierzu, du Treuer, segne uns auf's neue!

15) Heil jedem, der, trotz Wissen, Tun und Lesen,
in deinem teuren Blute lernt genesen!

16) Herr, diese Kraft lass in den Währungszeiten
uns überall zum Preise Dir verbreiten,

17) Damit die uns geschenkten muntern Kehlen
von nichts, als deine r Wunderkraft erzählen!

18) Und gibt es bei dem Arbeitsfleiße Schmerzen,
so gib Du uns dazu vergnügte Herzen.

19) Lass uns von nichts, als deiner Liebe reden,
die Ohren mache treu von allen Schäden.

20) Mach Du uns durch dein Blut nur zu Gesunden,
so sehn und heilen wir auch andre Wunden!

21) Dann weiß man nichts zu sagen und zu denken,
als dass man sich lässt größre Freiheit schenken.

22) Man schreitet, in Bedeckung deiner Fahnen,
durch alle Schwierigkeite der rauen Bahnen.

23) Das Los ist uns gefallen auf das Beste,
denn wir sind Dein! - O bind uns ewig feste!

24) Wer selig je zu Füßen Dir gesessen,
wird Deiner lebenslang nicht mehr vergessen.

25) Erhalt uns unsre Kraft und Augen munter,
kommt Wermut, Herr, - so mische Honig drunter!

26) Weil wir für Dich in diese Welt geboren,
so geht kein Werk, das Du gebietst, verloren.

27) So schwören wir nun zu dem Gotteslamme,
das sich geopfert in der Kreuzesflamme!

28) Wir opfern Dir uns, bleiben deine Beute,
und dieser Vorsatz ist nicht erst von heute.

29) In dem Sinn hast Du bisher uns erhalten, -
belieb' in unsern Dingen fortzuwalten!

Text:
Melodie: Unbekannt