Weil nun der süße Schlaf    

1) Weil nun der süße Schlaf
die müden Augen schließt,
und die beschwärze Nacht
gleich einem Strom herfließt,
weil dicke Finsternis
die fremden Träum einführet,
und der gebundne Leib
nichts fühlt, nichts kennt, nichts rühret.

2) So komm, o süße Ruh'!
Erquicke meine Seel'!
Die nur durch dich, nach dir
in dieser Marterhöhl'
mit stetem Seufzen schmacht',
Komm, wenn mein Tag vergangen,
und ich die Ewigkeit
unsterblich angefangen.

3) Leb' in mir, wenn der Tod
das kalte Fleisch bestrickt,
und mir die lange Nacht
beid' Augen zugedrückt:
gib, dass ich sicher lieg
und mich nichts mög' erschrecken,
wenn an dem großen Tag
du alle wirst erwecken.

4) Dann lass mich dich, o Sonn',
o Licht, das niemand schaut,
der noch das Elend hier
im Tal der Tränen baut,
mit immer neuer Freud'
in diesen Gliedern sehen;
und durch dich höchst-verklärt
zu deiner Freud' eingehen.

Text:
Melodie: Unbekannt