Was vor diesem, meine Lieben    

1) Was vor diesem, meine Lieben
fleißig worden aufgeschrieben,
was wir in den Schriften sehn,
ist als Lehr' und Trost, geschehn:
dass nicht möchten die Gedanken
in dem See des Zweifels wanken,
sondern sie wend' aller Sinn
auf Geduld und Hoffnung hin.

2) Aber Gott, so pflegt zu gehen
die Geduld, und Trost im Leben,
schaffe, dass euch einerlei
willen nach dem Herren sei,
dass ihr stets, wie sich's gebühret
des Erlösers Vater zieret
und erhebt mit Fröhlichkeit,
die erschalle weit und breit.

3) Sollt' zu Hilf' einander kommen,
wie euch Christus angenommen,
Christus, welcher als ein Knecht,
der Beschneidung gab ihr Recht
und sie ließ an sich erfüllen
um der Wahrheit Gottes willen,
der Verheißung Grund zu sehn,
die den Vätern ist geschehn.

4) Die Barmherzigkeit zu weisen,
kann Gott auch ein Heide preisen,
ob er schon, den er erhöht,
nicht kennt, wie geschrieben steht:
ich will zu den Heiden bringen
deinen Namen, und dir singen.
Freut, ihr Heiden, euch ohn' End',
als das Volk tut, das Gott kennt.

5) Lobt den Herren alle Heiden,
gar kein Volk soll sein Lob meiden.
Jesajas stimmt auch mit ein:
er wird Jessen Wurzel sein.
Er wird prächtig auferstehen,
bei den Heiden sich erhöhen,
wird auch ihnen sein ihr Licht,
ihre Lust und Zuversicht.

6) Gott, der Trost und Hoffnung gibet
und die Menschen herzlich liebet,
schickt euch mit gewünschter Ruh'
Freud' und Fried' im Glauben zu.
Dass sein Geist euch recht regiere
und in wahre Hoffnung führe,
in die Hoffnung, welche steht,
wenn schon alles untergeht.

Text:
Melodie: Unbekannt