1) Was sind wir arme Menschen hier!
Gleich einem Schatten fliehen wir;
je größer sich der Schatten macht,
verliert er letzt sich in der Nacht.
2) Woher kommt solches Flüchtigsein?
Von unserm Abfall kommt's allein;
seit sich der Mensch vom Licht verlor,
so steht ihm nun der Tod bevor.
3) Doch fürchtet dies der Glaube nicht,
er weiß ein andres Lebenslicht:
Wenn Jesus in die Seele scheint,
so wird man mit dem Licht vereint.
4) Bleibt eine Seele ohne dies,
so bleibt sie in der Finsternis,
woraus sie auch an jenem Tag
nicht zu dem Licht gelangen mag.
5) O ewig's Licht, ich bitte dich,
erleuchte und belebe mich
noch hier durch deiner Gnade Schein,
ein wahres Kind des Lichts zu sein!
6) Sei du stets meinem Herzen nah;
was finster ist, vertreib allda.
Liebt gleich die Welt die Finsternis,
mach meinen Gang im Licht gewiss.
7) So schließ ich sterbend mir zur Ruh
als Kind des Lichts die Augen zu,
und im Erwachen schau ich dann
dein Licht mit klaren Augen an.
Das Lied "Was sind wir arme Menschen hier" ist in 1 Liederbüchern enthalten:
Cover | Liederbuch | Nummer | Noten |
Geistliches Liederkästlein (1767) Zum Lob Gottes, mit zweimal 366 Liedern nach biblischen Sprüchen |
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