Was ists, dass ich mich quäle    

1) Was ists, dass ich mich quäle?
Hoff auf den Herrn, o Seele!
Hoff und sei unverzagt!
Du weißt nicht, was dir nützet.
Gott weiß es und Gott schützet.
Er schützet den, der nach ihm fragt.

2) Er zählte meine Tage,
mein Glück und mein Plage,
eh ich die Welt noch sah.
Eh ich mich selbst noch kannte,
eh ich ihn Vater nannte,
war er mir schon mit Hilfe nah.

3) Die kleinste meiner Sorgen
ist dem Gott nicht verborgen,
der alles sieht und hält:
und was er mir beschieden,
das dient zu meinem Frieden,
wär's auch die größte Last der Welt.

4) Ich lebe nicht auf Erden,
um glücklich hier zu werden,
die Lust der Welt vergeht.
Ich lebe hier im Segen,
den Grund zum Glück zu legen,
das ewig, wie mein Geist, besteht.

5) Was dieses Glück vermehrte,
sei mir von dir gewähret!
Und du gewährst es gern.
Was dieses Glück verletztet,
wenn's alle Welt auch schätzet,
das sei, o Gott, mir ewig fern!

6) Sind auch der Krankheit Plagen,
ist Mangel schwer zu tragen,
noch schwerer Hass und Spott.
So harr ich und bin stille
zu Gott: denn nicht mein Wille,
dein Wille nur gescheh, o Gott!

7) Du bist der Müden Stärke.
Und aller deiner Werke
erbarmst du ewig dich.
Was kann mir widerfahren,
wenn Gott mich will bewahren?
Und er, mein Gott, bewahret mich.

Text:
Melodie: Nun ruhen alle Wälder