Was ist der Mensch, dass sein gedenket    

1) Was ist der Mensch, dass sein gedenket
der Ewige von seinem Thron?
Dass er uns allen alles schenket
in seinem eingebornen Sohn,
zu seinen Kindern uns annimmt
und Heil und Segen uns bestimmt?

2) Preis dir, o Herr, der, uns zu retten,
die Schuld der Menschheit auf sich nahm,
und zu zerbrechen unsre Ketten,
vom Himmel zu der Erde kam
als Helfer, König, starker Held
den Tod besiegte und die Welt.

3) Du hast den Frieden uns gegeben,
hast uns durch blutgen Kreuzestod
erweckt zum neuen, selgen Leben
und uns durch dich versöhnt mit Gott.
Wir dürfen kindlich betend nahn -
du hast den Himmel aufgetan.

4) O, leit uns auf den ernsten Wegen,
wo unser Fuß noch strauchelnd irrt.
Verleih uns deinen Schutz und Segen,
wenn Müh' uns und Gefahr verwirrt.
Herr hilf! Wenn gegen Welt und Zeit
den Christen drohet Kampf und Streit.

5) Was auch des lauten Tages Schüle
an Arbeit, Lust und Sorgen bringt,
und was in stiller Abendkühle
verlockend zu den Sinnen dringt:
Herr hilf! Dass weder Nacht noch Tag
die Christen von dir scheiden mag.

6) Und wird der Weg mit Graun umzogen
durch Kummer, Krankheit und Verlust,
hat uns des Weltglücks Schein betrogen,
getrübt den Frieden in der Brust:
Herr hilf! Wenn unserm Herzen bangt
und uns nach Licht und Trost verlangt.

7) Und eilt zu Ende nun das Leben,
wird manches Auge tränenfeucht,
wenn Freunde trauernd uns umgeben -
so mache unsern Abschied leicht:
Herr hilf uns in der letzten Not
und gib uns einen selgen Tod!

Text:
Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten