Was ich nur Gutes habe    

1) Was ich nur Gutes habe
ist deine milde Gabe,
du Vater alles Lichts!
Mein Dasein und mein Leben
ward mir von dir gegeben
und ohne dich vermag ich nichts.

2) Sowohl Verstand als Kräfte
zum nützlichen Geschäfte
hab ich aus deiner Huld.
Dein ist's, wenn gute Taten
dem Vorsatz wohl geraten.
An Fehlern bin allein ich Schuld.

3) Das Glück, des ich mich freue,
das schafft mir deine Treue,
du Herr der ganzen Welt!
Du ordnest unsre Tage,
ihr Glück und ihre Plage,
nur so, wie dir es wohlgefällt.

4) Soll ich mich dann erheben,
wenn mir in diesem Leben
viel Gutes widerfährt?
Was hat dich, Herr, bewogen,
dass du mich vorgezogen?
Bin ich auch jemals dessen Wert?

5) Ich bin viel zu geringe
der Huld, die ich besinge,
und werd es ewig sein.
O lass michs nie vergessen.
So werd ich nie vermessen
mit Stolz und Eigenlied mich freun.

6) Das nützlich anzuwenden,
was du mit Vaterhänden
mir gnädig zugewandt.
Dein treuer Knecht zu werden
das sei mein Fleiß auf Erden!
Dazu gib Demut und Verstand!