1) Was das Gesetz heißt, wie wir wissen,
das gehet nur die Herzen an.
So auf dasselbe sind beflissen
und ihm noch leben untertan.
Es muss kein Mund geöffnet werden,
die Welt muss ganz Gott schuldig sein:
kein Mensch lebt auf der weiten Erden,
der durch's Gesetz ist recht und rein.
2) Hier ist Gesetze nicht vonnöten,
wir kennen die Gerechtigkeit
aus dem Gesetz und den Propheten,
die Gott geliebet jederzeit.
Gerechtigkeit, die Gott beliebet,
die von dem wahren Glauben kommt,
die Gott demselben Menschen gibet,
der glaubt und seinen Sohn annimmt.
3) Hier ist kein Unterschied zu merken:
sie sind nur Sünder allzumal,
sind böser Art in ihren Werken,
ihr arges Tun ist ohne Zahl.
Nicht einer kann vor Gott bestehen,
nur Christus pflichtet ihnen bei.
Ihr Tun ist nichts und muss vergehen,
denn er macht sie aus Gnaden frei.
4) Gott hat ihn selber vorgestellet
den Gnadenstuhl, das höchste Gut,
dass ihm nun was an uns gefället,
macht unser Glauben und sein Blut.
Er löset uns, weil er uns liebet
mit eigener Gerechtigkeit,
er macht, dass Gott die Schuld vergibet,
so auf uns lag noch dieser Zeit.
5) Gott hat Geduld mit uns getragen,
der nie zu viel mit Strafen tut.
Bis Christus frei und konnte sagen
und lösen um sein teures Blut.
Recht und gerecht in allen Sachen
ist Jesus und will in der Tat
gerecht auch diesen Menschen machen,
der rechten Glauben an ihn hat.