Warum toben doch die Heiden und die Leute    

1) Warum toben doch die Heiden
und die Leute reden so
gar vergeblich? - Sie beneiden,
was sie sollte machen froh.
Könige sich lehnen auf,
und die Herren denken drauf,
wie sie dem, der hoch zu schätzen
und gesalbt, sich niedersetzen.

2) Aber der im Himmel wohnet,
lachet und verspottet sie,
wenn er redt, zürnt und nicht schonet,
sondern eifrig schrecket die,
die verachten Jesum Christ,
der von Gott gesetzet ist
auf den Kirchenberg zum König,
sie sind wahrlich viel zu wenig!

3) Ich will auch von solcher Weise
predigen, die Gott gefällt,
wie mir seinen Sohn Er preise,
und zu solchem vorgestellt.
Heut', spricht Er, bist du gezeugt,
heisch von mir, es stehn gebeugt
alle Heiden dir zu Füßen,
dass sie dich anbeten müssen.

4) Alle Heiden sind dem Erbe
alle Welt dein Eigentum,
dass von deinem Zepter sterbe
ungehorsam, Ungestüm.
Brich sie wie ein Topf entzwei,
dass der Scherbe Zeuge sei
von der Macht, die dir gegeben,
wie ihr nichts mög' widerstreben.

5) O, dass Kön'ge dies bedächten
und die Richter liebten Zucht,
dem Gesalbten Opfer brächten
in gebotner Furcht und Sucht.
Sicherheit hat hier kein Platz,
Freud' und Zittern hält dem Schatz,
Freude wehret allem Leide,
zittern mindert große Freude.

6) Küsst den Sohn, dass er nicht zürne
und ihr umkommt auf dem Weg.
Keine Festen, keine Türme
können geben eine Deck'.
Wenn sein Eifer fänget an
wird der Sünder abgetan,
aber die, die auf ihn trauen,
werden seine Güte schauen.

Text:
Melodie: Werde munter, mein Gemüte