1) Wappne dich, mein Sinn, zu kämpfen
und zu dämpfen,
was dem Geiste widersteht,
lass dich nicht die Macht der Sünden
Überwinden,
wenn auch alles übergeht.
2) Sucht die Wollust dir zu schmeicheln
und mit Heucheln
dich auf ihren Weg zu ziehn,
ach, so flieh die falschen Blicke
die dein Glücke
zu verhindern sich bemühn.
3) Lerne die verbotnen Freuden
unterscheiden
und entziehe dich der Welt,
die mit falscher Ware handelt
die sich wandelt
wenn der Ausschlag widrig fällt.
4) Lust verschwistert sich auf Erden
mit Beschwerden
und ist niemals ohne Last,
auch in den beglückten Tagen
spürt man Plagen,
die die Freude in sich fasst.
5) An des Himmels reichen Schätzen
sich ergötzen
ist die allerbeste Lust,
sie erquicket unsre Herzen
und die Schmerzen
sind ihr fremd und unbewusst.
6) Welcher hier sein Labsal suchet
und verfluchet,
was die blinde Welt erhebt,
den wird wahrlich sein Vergnügen
nicht betrügen,
weil der Herr des Himmels lebt.
7) Drum du Vater aller Güte
nimm die Blüte
meiner Jugend gnädig auf.
Lass dir mein Gott zu dienen
sicher grünen
und regiere ihren Lauf.
8) Wappne meinen Sinn zu kämpfen
und zu dämpfen.
Was dem Geiste widersteht,
lass ihn nicht die Macht der Sünden
Überwinden,
wenn auch alles übergeht.