1) Wann wird die Nacht mir enden,
wann werd ich wieder wach?
Wann trägt auf goldnen Händen
auch mich ein lichter Tag?
Es ist des Herren Wille
auch dieser schwere Traum,
er ruft mich in der Stille,
er füllt den leeren Raum.
2) Nun ich auf meinen Knien
zu dir, o Herr, gefleht,
in meiner Tränen Glühen
hat Hoffnung mich umweht:
ich seh die Blitze leuchten
durch diese schwüle Luft,
die wen'gen Tropfen feuchten
des Herzens dürre Gruft.
3) Es fühlt sich neu belebet
bei diesem hellen Schein,
ein Engel es umschwebet
und führt mich zu Dir ein,
er führt auf schmaler Brücke
mich übern tiefen Schlund,
er öffnet meine Blicke
und schließet mir den Mund.
4) O könnt' ich ewig beten
zu dir, o Herr, im Geist,
da würd' auch ich betreten
das Land, das sich mir weist.
Doch werd' ich fortgetrieben,
ich dien' für Menschenspott,
dein Trostwort nur ist blieben:
dien' treu, so dienst du Gott.