Wälder knospen, Wiesen grünen    

1) Wälder knospen, Wiesen grünen,
neues Leben dringt hervor,
auch das Gräslein auf den Dünen
streckt sein Händlein froh empor.
An den Bächen, an den Quellen
tanzen Mücken hier und dort,
fische hüpfen auf den Wellen,
Schwalben segeln drüber fort.
Alles webet, schwebet, ringt,
freut sich, schwingt sich, jauchzt und singt
auf gen Himmel, auf gen Himmel.

2) Sollen wir denn jetzt noch trauern
wie der Winter ernst und kalt?
Wir in unsern alten Mauern
ohne Himmel, Feld und Wald?
Nein! Wir wandern draußen wieder!
Freude gibt uns ihr Geleit,
liebe lehrt uns neue Lieder,
schenkt uns neue Seligkeit.
Unsre Seele ringt und strebt,
singt und schwingt sich, webt und schwebt
auf gen Himmel, auf gen Himmel.

3) Auf gen Himmel alles Leben!
Denn vom Himmel kam's herab.
Drum so lasst uns wiedergeben,
was E r uns so gnädig gab.
Ja, froh sind wir jetzt und singen
auf des Frühlings Freuden-Au,
tun, als wollten wir gleich springen
in des Himmels ew'ges Blau.
Alle Sorg' und Traurigkeit,
jeder Gram und jedes Leid
bleibt der Erde, nur der Erde!

Text:
Melodie: Unbekannt