Wach auf, mein Herz und schau dort hin    

1) Wach auf, mein Herz und schau dort hin,
wie alles ist so lieblich grün
von Gottes Hand, geschmücket.
Es lacht und pracht das Blumenfeld,
es schallt und hallt das Luft-Gezelt,
mein Geist ist ganz verzücket!
Weichet, streichet
weit von hinnen,
aus den Sinnen,
o, ihr Sorgen,
die ihr mich kränkt alle Morgen.

2) Fahrt hin in jenem Trauerpfuhl,
das Feld ist mir ein Predigtstuhl,
der mich erfreut und lehret.
Der Lilien Kleid ist schön geziert,
das frohe Luftvolk tiriliert
und wird von Gott ernähret.
Wälder, Felder,
die mich lehren,
werden mehren
meinen Glauben,
den der Satan nicht soll rauben.

3) Es ist kein Gräslein oder Blum,
das mich nicht stärkt im Christentum
und lehret, Gott vertrauen.
Kein Vögelein ist so gering,
das ich nicht, als ein Wunderding,
pfleg oftmals anzuschauen.
Fröhlich, selig
will ich leben,
mich ergeben
Gottes Willen,
er kann allen Kummer stillen.

4) Wohlan, was bin ich denn betrübt,
weil Gott uns alles Gute gibt?
Mein Herz soll dies wohl fassen.
Er ist und bleibt mein Zuversicht,
ich weiß gewiss, Er lässt uns nicht,
wenn wir nur Ihn nicht lassen.
Köstlich, tröstlich
sind die Gaben,
die wir haben
zu genießen:
Traurigkeit wird weichen müssen!

Text:
Melodie: Wie schön leuchtet der Morgenstern