Vorsicht ist uns höchst vonnöten    

1) Vorsicht ist uns höchst vonnöten;
denn wir sind noch in der Welt,
die bald küsst und bald will töten,
bis sie einen Christen fällt.
Doch uns Schafe unter Wölfen
hat des Hirten Stimm bewahrt;
hier soll Schlangenklugheit helfen
und der Tauben sanfte Art.

2) Jesus, du hast deine Jünger
diese Vorsicht selbst gelehrt;
die Gefahr ist nicht geringer,
die auf unsre Zeiten währt.
Du bewahrtest sie in Gnaden.
Dein Geist spreche mir auch zu,
dass der Böse mir nicht Schaden,
noch ich Bösen Schaden tu.

3) Was ist's, wenn der Bösen Rotte
unser Klugsein Schalkheit schilt,
und der Welt in ihrem Spotte
Frommsein nur für Dummheit gilt?
Uns genügt bei solchen Proben,
dass wir Christi Jünger sind;
weil ihr Schelten oder Loben
keinen Eingang bei uns find't.

4) Lass mich, wenn Gefahr vorhanden,
um den Geist der Weisheit flehn,
und wenn eine überstanden,
doch nicht unvorsichtig gehn.
Nur nach deinem Wohlgefallen
richte sich mein ganzer Sinn,
bis ich nach vollbrachtem Wallen
sicher in der Heimat bin.

Text: (1767)
Melodie: O Durchbrecher aller Bande

Das Lied "Vorsicht ist uns höchst vonnöten" ist in 1 Liederbüchern enthalten:

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