Vor seinen Augen schweben    

1) Vor seinen Augen schweben
ist wahre Seligkeit.
Sich ihm zu eigen geben
ist, was allein erfreut.
Nichts können und nichts wissen,
nichts wollen und nichts tun,
als Jesu folgen müssen:
das heißt in Frieden ruhn.

2) Der Christ steht aus dem Schlafe
in Christi Freundschaft auf.
Und fürchtet keine Strafe
im ganzen Tageslauf.
Und ist der Tag vollendet,
so legt er sich zur Ruh',
von Christo unverwendet,
tun sich die Sinne zu.

3) So geht er fest und stille
dahin bei Tag und Nacht.
Auf Jesum ist sein Wille,
nicht auf die Welt bedacht.
Er hört und sieht und fühlet,
hört, sieht und fühlt doch nicht
und weiß, von Schmerz durchwühlet,
kaum, dass ihm Weh geschicht.

4) Gewiss, wer erst die Sünde
getilgt durch Christi Blut
und gleich dem frommen Kinde
auf ihn lenkt Sinn und Mut,
kann auch gottselig handeln
und kann bald anders nicht.
Herr Jesu, lehr uns wandeln
in deiner Augen Licht.

Text:
Melodie: Valet will ich dir geben