1) Von milder Gnad und ernstem Recht
ein neu' Lied will ich singen.
Wie man die Untertan' und Knecht'
regieren soll und zwingen.
Solch's wird, o lieber Gott und Herr
gereichen dir zu Lob und Ehr',
der du Regenten ordnest.
2) Bei meinen Untertanen all'
vorsichtiglich ich handel.
In meinem königlichen Saal,
in rechter Treu ich wandel.
Wollt' ja nicht gern ein' böse Sach
fürnehmen, auch nicht eigen Rach'
geg'n irgendeinem oben.
3) Den Übertretern bin ich feind,
mein Ratsleut' sie nicht bleiben.
Auch die verkehrten Herzens seind,
kann ich keinsweges leiden.
Und wer verleumd't den Nächsten sein,
hat stolzen Mut, Gebärd' und Schein
der muss stracks von mir weichen.
4) Ich seh mich hin und wieder um
und forsch' im ganzen Lande,
dass ich getreue Räte find,
die mir kommen zu hande.
Helfen regiern das ganze Reich,
damit ergeh, was recht und gleich,
gern hab' ich fromme Diener.
5) Die falschen Leut' in meinem Haus
und Lügner nicht gedeihen.
Sie müssen doch zu letzt hinaus,
was soll'n die Ungetreuen?
Sie schaden manchem frommen Mann,
dass er zum Recht nicht kommen kann,
die Wahrheit muss Not leiden.
6) Die Übeltäter in dem Land
mit Ernst ich all' ausrotte,
weil sie frech treiben Sünd' und Schand,
verachten Gott's Gebote.
Ich seh' nicht die Personen an,
es sei' Arm', Reich', Frau oder Mann,
wer bös ist, wird vertilget.
Darin alle Obrigkeit und Hausväter gelehrt werden, wie sie christlich' Regiment und Haushaltung anstellen.