Von Gottes Gnade will ich singen    

1) Von Gottes Gnade will ich singen,
ihm quillt mein fröhlich preisend Wort;
er reicht die Hände dem Geringen,
er ist des Hohen einzger Hort;
ja, vor des Höchsten Majestät
die Ohnmacht auch in Gnaden steht.

2) Er schwingt den Erdball um die Sonne
und pflanzt den Halm am Wegesrand;
er taucht das Firmament in Wonne
und ziert des Schmetterlings Gewand.
Er führt die Wogen ab und auf,
bestimmt dem Bächlein seinen Lauf.

3) Er lenkt der Menschen herrlich Sinnen,
hört des Zerknirschten flehend Schrein;
ihm ragen prächtger Dome Zinnen,
er weilt im engsten Kämmerlein;
er richtet Fürst und Bettler gleich,
kennt Bürger nur im Gottesreich.

4) O wären lautrer meine Sinne
und sündlos mein befleckter Mund!
O glüht' ich ganz von heilger Minne,
verlobt mit Gott zum ewgen Bund!
O brauste als geweihter Sang
zu ihm empor mein heißer Dank!

Text:
Melodie: O, dass ich tausend Zungen hätte

Das Lied "Von Gottes Gnade will ich singen" ist in 2 Liederbüchern enthalten:

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