1) Von dir will ich nicht weichen,
o weiche nicht von mir!
In aller Dinge Reichen
gleicht keine Güte dir.
Wenn ich gen Himmel flöge,
wenn ich zum Brunn' des Lichts
durch ferne Meere zöge,
Geliebtres find ich nichts!
2) Bringt Edelstein' und Schätze,
bringt Glück und Wonne her,
was ist, das mich ergötze,
fehlt mir mein Leben, Er?
Bringt Kronen her und Güter,
bringt, was ein Wunsch nur weiß,
dir, Labsal der Gemüter,
mein Jesu, bleibt der Preis!
3) Wenn bittres Leid mir sprießet
in Furchen meiner Flur,
durch dich ist's mir versüßet,
Verwandler der Natur!
Soll heut ich Lust genießen,
des Lebens Freudenwein,
noch will ich dir zu Füßen
ein treuer Jünger sein!
4) Geh ich durch Nacht und Nöte,
bloß, hungrig und verbannt,
du bist mir Morgenröte,
Brot, Heimat und Gewand.
Wird voll mein Mund von Gaben,
glänzt um mich Herrscherschein,
ich kann es alles haben,
doch lieben - dich allein!
5) Du lässest Felsen grünen
und schaffest Saat im Meer.
Dir müssen Welten dienen,
und Sterne sind dein Heer.
Doch Demut blüht und Liebe
zum Kranze deiner Macht.
Es bleibt kein Auge trübe,
wo deine Milde lacht.
6) Weckt mich zum Kampf das Leben,
so waffnet sie den Sinn.
Will Schlummer mich umweben,
sie ist mir Wächterin.
Und wird mein Leib erblassen,
ist sie des Friedens Tür.
Von dir will ich nicht lassen,
o lasse nicht von mir.