1) Von dir, mein Gott, zeugt alles Sternen-Heer,
die weite Welt, Luft, Himmel, Erd und Meer,
du bist der Glanz, den jedes Herz bekennet,
den unser Mund, geliebter Vater, nennet.
2) Mit Liebeskost nährst du dies Erdenrund,
dadurch wird auch dein Ruhm bei Menschen kund,
dein Lieben führt die Schwachheit aus dem Schatten,
und diese will uns beiderseits begatten.
3) O werter Hort, o Preis der Ewigkeit!
Der uns den Weg der Seligkeit anbiet,
gib, dass wir hier den Stern aus Jakob wählen
und uns der Schar der Folgenden zuzählen.
4) Wir mögen zwar dein Lob nicht satt erhöhn,
dass deine Gunst uns will zur Seiten stehn,
die allhier führt an finsterm Aberglauben,
der uns das Heil und Seligkeit will rauben.
5) Doch wirst du, Gott, die Schwachheit auch ansehn
und unser Tun und Armut nicht verschmähn.
Gibt dir die Hand der Weisen ihre Gaben,
so sollst du die von unsern Lippen haben.
6) Nimm demnach an, o Gunst, der nichts nicht gleicht,
der alle Pracht, Ehr', Macht und Hoheit weicht,
nimm an den Dank, den wir dir hier gewähren,
verschmähe nicht die bußbesprengten Zähren.
7) Das Glaubensgold reicht dir dies Herze dar,
und unsre Seel', die ist der Brenn-Altar,
worauf man glimmt den Weihrauch süßer Lieder,
den Lob und Preis mit neuer Glut füllt wieder.
8) Lass der Geduld beseelte Myrrhen-Kraft,
als einen Zoll, der bei dem Opfer haft,
dir auch zugleich ein würdig Geben heißen,
das süße Gunst von sich nicht will wegschmeißen.
9) Und wenn der Stern den Augen einst vergeht,
dass blasser Tod auf unsern Wangen steht,
so führ du uns den Weg zum Himmelsleben,
da wollen wir die erst dein Lob' abgeben.