Von dir, mein Gott, kommt Licht und Leben    

1) Von dir, mein Gott, kommt Licht und Leben,
der du das Licht und Leben selber bist.
Mich hat noch Finsternis umgeben,
das Leben fehlt mir noch, das aus dir ist.
Ach, senk in mich den Strahl der Wahrheit ein,
belebe mich, so leb ich dir allein.

2) Dein Wort zog aus den Finsternissen
mit mächt'ger Kraft der Sonnen Licht hervor.
Du sprachst: Da war's dem Nichts entrissen
und schwang sich schnell aus tiefer Nacht empor.
Herr, lass dies Wort in mir auch mächtig sein,
durchdring mein Herz mit einem hellen Schein.

3) Dich hat noch niemand je gesehen,
dein Sohn allein hat dich bei uns verklärt.
Doch wie kann ich ihn recht verstehen,
wenn nicht dein Geist mich durch das Wort belehrt?
Drum komm, o Geist, mit Wahrheit und mit Licht,
erleuchte mich, und öffne mein Gesicht.

4) Dann kann ich, Herr, dich recht erkennen,
dann sehe ich in deinem Licht das Licht.
Dann kann ich dich erst Vater nennen,
wenn mir dein Geist der Kindschaft Recht zuspricht.
Dann wird mir erst die hohe Weisheit klar,
die vor der Welt im Sohn verordnet war.

5) So leite mich in deiner Wahrheit
den Lebensweg durch Irrtum und durch Nacht.
Begleite stets dein Wort mit Klarheit,
bewaffne es mit deines Donners Macht,
damit erschreckt der Sünder um sich seh',
und zu dir flieh', und dich um Gnad' anfleh'.

6) Und wenn er mit verwundtem Herzen
um Gnade fleht, und sich nicht helfen kann:
so lindre du ihm seine Schmerzen
durchs Gnadenwort: Mein Sohn hat gnug getan.
Entdecke ihm sein Heil in Jesu Blut,
dies reinigt ihn, und gibt ihm Trost und Mut.

7) Lass mich die Gnade stets verehren,
dass du dein Wort mir hast geoffenbart.
Lass mich es nie mit Kaltsinn hören,
denn selig ist, der es getreu bewahrt.
Es sei mir stets die Regel meiner Pflicht,
so wandle ich vor deinem Angesicht.

Text:
Melodie: Dir, Dir, Jehova, will ich singen!