1) Vom Himmel sinkt der Abend nieder,
weht linde Kühle auf das Land,
haucht Frieden und Erquickung wieder
nach Tagesmüh' und Sonnenbrand.
2) Am Himmel sind die letzten Rosen
entblättert und verglüht nunmehr.
Des Tages ungestümes Tosen
verklungen, Feld und Straße leer.
3) O Friedensengel aus der Höhe,
den milde Liebe uns gesandt,
leg nun auf alles Menschenwehe
die schmerzenstillnde Segenshand.
4) Schleich leise durch die Krankenzimmer
und gib den Schlummerlosen Ruh'.
Still aller Leidenden Gewimmer,
führ allen holde Träume zu.
5) Gib Frieden in die matten Glieder,
die Tagesmüh' und Not erschlafft,
und stärke sie zum Morgen wieder
mit neuer Schöpferlust und Kraft.
6) Von deinen Armen sanft umschlossen,
entschlummre Mutter nun und Kind.
Wo eine Träne heut geflossen,
küss du sie weg geschwind, gelind.
7) Stärk alle uns in diesem Leben
und lass dereinst uns schmerzenlos
und ruhevoll entgegenschweben
der ewgen Liebe Vaterschoß.