Vom Herren hab ich es bekommen    

1) Vom Herren hab' ich es bekommen,
was ihr von mir habt angenommen,
dann Jesus in derselben Nacht,
eh er gefangen ward gebracht,
das Brot mit Danken hat gebrochen
und seine Jünger angesprochen:
dies ist mein Leib, nehmt hin und esst,
damit ihr meiner nicht vergesst.

2) Den Kelch nahm er hernach desgleichen,
ihn auf das Abendmahl zu reichen,
sprach: Dieser ist in meinem Blut
das neue Testament. Dies tut,
mich, wann ihr trinkt, nicht zu vergessen.
Ihr sollt, so oft ihr dies Brot essen
und trinken werdet diesen Wein,
des Herren Todes eindenk sein.

3) So sehet euch nun für und wisset,
dass wer nicht würdig trinkt und isset,
der scherzt des Herren Leib und Blut.
Drum schau' ein jeder, was er tut.
Dann welcher nur aus böser Weise
nimmt diesen werten Trank und Speise,
der trinkt und isst für Wein und Brot
ihm selber das Gericht und Tod.

4) Drum müsst ihr teilweis Krankheit haben
und teilweis liegt ihr auch begraben,
müsst vor der Zeit hierum davon.
Jedennoch, ob wir jetzund schon
durch's Herren Hand gezüchtigt werden,
so straft er darum hier auf Erden,
dieweil er uns nicht richten mag,
wie sonst die Welt, auf jenen Tag.

Text:
Melodie: Unbekannt