Vom Anbeginn, seit, Herr, dein Werde    

1) Vom Anbeginn, seit, Herr, dein "Werde!"
die Sterblichen uns rief,
und weckte auf der öden Erde,
was tief in Todeschatten schlief.
Seit segnend Deine Sonne leuchtet,
dein Tau die dürren Fluren feuchtet,
seit das verarmte Menschenherz
dich sucht mit Sehnsucht und mit Schmerz.

2) Vom Anbeginn hat Deine Gnade
den Irrenden sich offenbart,
und auf dem dunklen Lebens-Pfade
dein helles Licht der Welt bewahrt.
Ja, wie Du, Vater, frühverheißen,
der finstern Macht uns zu entreißen
erschien, als nun erfüllt die Zeit,
in Christus Deine Herrlichkeit.

3) Er kam, den Völkern Heil zu bringen,
mit Himmelstrost sie zu erfreun,
mit Licht die Seelen zu durchdringen,
in Gottes Bild sie zu erneun.
Er rief die Fernen, wie die Nahen,
aus seiner Fülle zu empfahen
den Frieden, den die Welt nicht gibt,
den Geist, der glaubt und hofft und liebt.

4) Da ward es Licht in finstern Landen,
der große Tag des Herrn brach an.
Erlösung von der Sünde Banden,
von Irrtum, Vorurteil und Wahn,
und milde Heilung alter Wunden,
ward nun in Glaubenskraft gefunden:
die Jünger leben, Gott geweiht,
in Lieb' und Gotteseinigkeit.

5) Und weiter, immer weiter schreitet
der Bau des Gottesreiches fort.
Ob sich die Welt empört und streitet,
doch siegt das gnadenreiche Wort.
In fernen Zonen wird's vernommen.
Sieh, zu dem neuen Zion kommen
die Heiden sehnsuchtsvoll herbei,
und fühlen sich in Christus frei.

6) Heil uns! Ein Halleluja singe
die große, weite Brüderschar,
des Dankes frommes Opfer bringe
sie unserm Gott und Heiland dar! -
du hast auch uns der Seele Frieden
und unvergänglich Heil beschieden,
Herr, unser Dank soll, wahr und rein,
nun unser ganzes Leben sein!

Text:
Melodie: Unbekannt