1) Voll reger Dankbegier,
mit freudigem Gemüte
erheb ich dich, mein Gott
und preise deine Güte.
Ich überseh die Bahn,
die ich zurückgelegt
und preise deine Huld,
die mich erhält und trägt.
2) Wie gnädig hast du mich
bis hierher, Gott, geleitet!
Wie treu für mich gesorgt!
Wie liebreich mir bereitet,
was mir zum Wohlergehn
nur immer nötig war!
Wie mächtig mich beschützt
bei drohender Gefahr!
3) Wenn ich oft unruhvoll
an ferne Tage dachte
und mir so manche Nacht
durch Sorgen schlaflos machte:
so nahmest du weg den Gram,
womit ich mich geplagt.
Nie hast du mir mein Glück,
nur Unglück mir versagt.
4) Du mischtest väterlich
in meines Lebens Freuden
zwar manchen herben Schmerz
und prüftest mich durch Leiden.
Jedoch die Bitterkeit
des bangen Augenblicks
war oft schon selbst mir Heil,
oft Quelle meines Glücks.
5) So ist dein weiser Rat.
Auch auf den rausten Wegen
führst du den, der dir folgt,
dem höhern Glück entgegen,
dem Glück, vor dir gerecht
mit dir vereint zu sein
und auf der Tugend Pfad
sich deiner Huld zu freun.
6) Du lehrtest diesen Rat
mich durch dein Wort erkennen
und voller Zuversicht
dich meinen Vater nennen.
Den Vater, der so gern
und bis in Ewigkeit
mit allem, was mir nützt,
mich segnet und erfreut.
7) Was könnte denn mich je
von deiner Liebe scheiden?
Du stärktest mich mit Kraft,
der Sünder Weg zu meiden,
machst mich durch deinen Geist
treu in der Tugend Lauf
und nimmst mich durch den Tod
in deinen Himmel auf.