Vertreibt euch nur die Langeweile    

1) Vertreibt euch nur die Langeweile,
ihr Eiteln, mit gelehrtem Scherz;
denkt aber, dass der Tag schon eile,
der schreckliche, für euer Herz.
Wo Glauben ist, der lässt nicht ruhn
und gibt uns Ernstlichers zu tun.

2) Der Glaube kämpft mit Welt und Sünden,
wo hinter sich der Arge schleicht.
Es kostet Ernst, zu überwinden;
ein Leichtsinn nimmt den Sieg zu leicht;
doch kommt ein Tag, daran es schmerzt,
dass man das Wichtigste verscherzt.

3) Ach übe mich stets in den Waffen,
du Herzog meiner Seligkeit;
ermuntre mich, wenn ich will schlafen;
mach mich auf deinen Tag bereit
und zieh, treibt gleich der Witz sein Spiel,
mir Aug und Herz auf jenes Ziel.

4) Die Liebe sei mein Tagsgeschäfte,
das Beten meine Zwischenzeit;
zur Nahrung für die Seelenkräfte
sei mir dein Wort der Herrlichkeit;
dein Lob und Dank die größte Lust,
dass du so viele Wunder tust.

5) Herr, wenn ich manche Zeit bereue,
worin ich Bös für Gut's getan,
so schreibe mir nach deiner Treue
doch meine Glaubenstage an,
und führ mich jener Menge zu,
die dich lobt ohne Maß und Ruh!

Text: (1767)
Melodie: Wer weiß, wie nahe mir mein Ende

Das Lied "Vertreibt euch nur die Langeweile" ist in 1 Liederbüchern enthalten:

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