1) Versammelt hatte Jesus
die Jünger feierlich.
Es nahte seine Stunde,
die Abschiedsstunde, sich.
Die sich der Hoffnung freuten,
mit ihm zum Thron zu gehn,
sie sollten nun ihn dulden,
ach, bluten, sterben sehn.
2) Sie sollten nun Bekenner
der heilgen Wahrheit sein.
Für sie und für die Brüder,
wie er, den Tod nicht scheun.
Ach, wie er jetzt so rührend
beim frommen Abschiedsmahl
den Freunden, den Erwählten,
noch Lieb' und Treu' empfahn!
3) Er sah am Kreuz sich sterben
und weihte Brot und Wein,
den Blick zu Gott erhoben,
für sie laut dankend ein.
Nehmt, sprach er, diese Gaben:
das ist mein Leib, mein Blut.
O, denket mein, ihr Lieben,
so oft ihr solches tut!
4) Wie konnten sie vergessen,
was jetzt ihr Lehrer tat,
der scheidende Geliebte
jetzt, ach, so zärtlich bat:
'Nehmt hin, für euch gegeben
wird dieser Leib, dies Blut!
O, denket mein, ihr Lieben,
so oft ihr solches tut!
5) Nun ward dies Mahl zur Feier,
stets schwebte liebreich mild,
und hehr vor ihren Blicken
des treusten Freundes Bild.
Gab ihnen reine Liebe,
zur Tugend höhern Mut.
Sie opferten der Wahrheit
mit Freuden Gut und Blut.
6) Auch uns zum Heil gestiftet
ward sein Gedächtnismahl.
Für uns auch starb aus Liebe
er unter Schmach und Qual.
Wer könnte sein vergessen,
vergessen, was er bat,
eh er den Weg des Todes
zu unserm Heil betrat?
7) O, lasst oft am Altare
uns seiner dankbar freun,
und froh den Bund der Liebe,
der Tugend Bund erneun!
Sein Mahl stärk unsern Glauben,
stärk ihn in Schmerz und Not,
mach heilig unser Leben,
mach freudig unsern Tod!