Vereinigt lasst uns Guten wirken    

1) Vereinigt lasst uns Gutes wirken!
O Christen, füget Hand in Hand!
Es schlinge sich um unsre Herzen
der Menschenliebe sanftes Band,
und jeder liebe Recht und Pflicht,
bis einst sein Auge sterbend bricht!

2) Wir sind ja eines Vaters Kinder,
in jedem Stande vor ihm gleich.
Sind ohne Unterschied hier Brüder,
wir mögen arm sein oder reich
und sollen uns mit Brudersinn
treu lieben bis zum Grabe hin.

3) So schlage denn für Menschenfreude,
für Menschenwohl auch unser Herz!
Und leidet irgendwo ein Armer,
gemildert sei durch uns sein Schmerz.
Sein heitrer, dankerfüllter Blick
erhöht dann unser eignes Glück.

4) O Wonne, Menschen glücklich machen!
O Wonne, Menschen glücklich sehn!
Durch dich wird Gottes schöne Erde
dem Herzen noch einmal so schön.
Ja, eine freudenreichre Pflicht,
als Menschenliebe, gibt es nicht.

5) Erscheint des Todes ernste Stunde
dir, Menschenfreund, so naht mit ihr
ein Engel Gottes, und verkündigt
den Lohn der Menschenliebe dir.
Des Grabes Nacht wird dir erhellt,
du sätest für die bessre Welt.

6) Ja, Christen, wer sein Herz hienieden
der reinsten Menschenliebe weiht,
der streut den Samen edler Taten,
und erntet hohe Seligkeit.
Auf, lasst uns diesen Samen streun!
Auf, lasst uns Menschenfreunde sein!

Text:
Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten