Unter Jesu Kreuze stehn    

1) Unter Jesu Kreuze stehn
und in seine Wunden sehn,
ist ein Stand der Seligkeit,
dessen sich der Glaube freut.

2) Nun heißt's bei dem Kreuzesstamm:
siehe, das ist Gottes Lamm!
Und mein Glaube tröstet sich:
diese Wunden sind für mich.

3) Dies ist Gottes Sohnes Blut
und es fließt auch mir zu gut.
Er bat: Vater! Ach, vergib!
Und bat dies auch mir zur Lieb'.

4) Hör ich, wie der Schächer sprach,
o so sprech ich diesem nach:
Herr, gedenke du zugleich
meiner mit in deinem Reich!

5) Seh ich, wie er überdies
sich von Gott verlassen ließ:
o, so hofft mein Glaube fest,
dass sein Gott uns nicht verlässt.

6) Hör ich, wie er rief: Mich dürst't!
Ruf ich aus: O, Lebensfürst!
Mir zum Heil nahmst du den Trank.
Dank sei dir, ja, ewig Dank!

7) Hör ich ihn: Es ist vollbracht!
Nimmt mein Glaube dies in acht,
die Versöhnung sei geschehn
und ich darf zum Vater gehn.

8) Wie er letzt' den Geist hingibt
seinem Vater, der ihn liebt,
so ist meines Glaubens Bitt':
Herr, nimm meinen Geist auch mit!

9) Wenn ich sterbe, führ mich du
unter deinem Kreuz zur Ruh'.
Lass vor deinem Thron mich stehn
und die Wunden Herrlich sehn!