Unendlicher, undenkbar ist die Zahl von deinen Jahren    

1) Unendlicher, undenkbar ist
die Zahl von deinen Jahren.
Schon warst du, Schöpfer, was du bist,
eh' alle Sonnen waren.
Schon eh' dein Arm die Welten trug,
warst du dir, ohne sie, genug
und keiner Welt bedürftig.

2) Du Ew'ger, tausend Jahre sind
vor dir wie Augenblicke.
Sie fliehen, wie ein Tropf' zerrinnt
zur Ewigkeit zurücke.
Dir sind sie unablässig da.
Dein Auge sieht sie, und es sah
sie eher, als sie wurden.

3) Was bin ich denn vor dir, ich Staub,
ich, bald verblühte Blume,
ich, schnell des Todes sich'rer Raub,
mit allem Glanz und Ruhme!
Wie ein Geschwätz des Tags entfleucht
mein Pilgerleben, Gott, es gleicht
kaum einem Morgentraume.

4) Und doch bin ich bestimmt von dir
nicht bloß zu Augenblicken.
Du willst, dein Wort verheißt es mir,
mich ewig einst beglücken.
Du machst dies Leben, dir sei Dank
zu einem frohen Übergang
in ein vollkomm'ners Leben.

5) Hier seh ich, Vater der Natur
nur wenig deiner Werke.
Erblick im dunkeln Spiegel nur
die Wunder deiner Stärke.
Und schön ist, was mein Auge sieht,
doch schöner ist, was noch entflieht
dem schärfsten Blick des Menschen.

Text:
Melodie: Lob, Ehr und Preis dir, Gottes Lamm