Und sollt ich einst auch nichts mehr fassen können    

1) Und sollt ich einst auch nichts mehr fassen können,
weil schwach die Sinne, das Verständnis schwer
und sich, wie in ein Kämmerlein die Seele,
dem Äußern fremd, zurückzieht mehr und mehr:
lass nur mein Glaubens-Aug' nicht dunkel werden,
das inn're Ohr nur taub nicht für dein Wort,
und eins lass mit der letzten Kraft mich halten:
dass du mich liebst, mein Herr, mein Hirt und Hort!
Ja, wenn mir alle andern Stimmen schweigen,
ruf mir ins Herz hinein: Du bist Mein eigen!

2) Und sollt mir einst ans der Erinn'rung schwinden
mein Leben ganz mit seiner Not und Lust,
sollt auch die liebsten Namen ich vergessen,
dass nichts mir mehr bekannt wär und bewusst:
nur eines, eines lass mir nie entweichen,
o liebster Herr - was Du für mich getan,
und deinen Namen präg in meine Seele
so tief, dass ich ihn nie vergessen kann,
o, Jesu! wenn zuletzt auch nichts mehr bliebe,
bleib du bei nur mit deiner Kraft und Liebe!

Text:
Melodie: Unbekannt