Tugend ist mein Leben    

1) Tugend ist mein Leben,
der hab' ich ergeben
den ganzen Mich.
Tugend will ich ehren,
Tugend wird mich lehren,
was sie selbst kan mehren:
sie wächst durch sich.

2) Nicht des Weges Länge,
noch des Pfades Enge
schreckt mich davon.
Lass die Dornen stechen,
Füß' und Kleider brechen,
sie wird Alles rächen
durch ihren Lohn.

3) Weil die Andern karten,
Lust und Schlafes warten,
so säum' ich nicht.
Jetzt ist Zeit zu eilen;
dem wird alles feilen,
der sich wird verweilen
und jetzt verbricht.

3) Alles ander', alles
hat die Art des Balles,
der steigt und fällt.
Schätze haben Flügel,
ehre lässt den Zügel,
Lust kommt aus dem Bügel:
die Tugend hält.

4) Hab ich Gott und Tugend,
so hat meine Jugend,
was sie macht wert.
Diese schönen Beide
wehren allem Leide,
lieben alle Freude,
die man begehrt.

Text:
Melodie: Unbekannt