Teuer ist der Tod der Deinen    

1) "Teuer ist der Tod der Deinen,
Herr, vor deinem Angesicht!"
Nur wir Erdenpilger weinen,
wenn ein Herz im Sterben bricht,
das, mit dir in Gott verborgen,
und geheiligt durch dein Blut,
nach der Wallfahrt Müh und Sorgen
ewig dir im Schoße ruht.

2) Unsre matten Blicke schauen,
ach, vom Erdenstaube blind,
Grabesnacht und Todesgrauen,
wo der Strom des Lebens rinnt.
Unsre Sterne sind verglommen,
unsre Melodien verhallt,
wenn ein seliges Willkommen
durch den lichten Himmel schallt.

3) Dir auch ist der Gruß ertönet,
treues Herz, das uns entschlief,
als der Herr, der uns versöhnet,
dich zum selgen Wachen rief.
Schwesterseele, sanfte Taube!
heimwärts ging dein stiller Flug
zu dem Heiland, den dein Glaube
liebend hier im Herzen trug.

4) Und wie du in ihm geblieben,
wie mit ihm du lebtest hier:
also trugst du deine Lieben
in den Himmel nun mit dir;
flehst für sie im Heiligtume,
schaust, was uns umdunkelt, hell,
nährst die ungeknickte Blume
ewger Lieb, am Lebensquell.

5) Dort ist Wonne der Erlösten,
Heimatluft und Heimatklang;
unsrer Hoffnung leises Trösten
wird zum ewgen Lobgesang
dir, du Todesüberwinder,
der aus so viel Nacht heraus,
uns als deines Vaters Kinder
trägt ins ewge Vaterhaus!

6) "Teuer ist der Tod der Deinen,
Herr, vor deinem Angesicht!"
In den Tränen, die wir weinen,
leuchtet hell dein Osterlicht,
dass ein ewger Friedensbogen
unsre Trauer mild umschließt,
bis auch uns du hingezogen,
wo die Träne nimmer fließt.

Text: (1898)
Melodie:

Das Lied "Teuer ist der Tod der Deinen" ist in 2 Liederbüchern enthalten:

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