1) Sollt ich nicht dich nur meinen
in allem, was ich tu.
Nicht Jünger sein, nur scheinen,
so gönn' mir keine Ruh':
hemm meinen Arm, schließ mir den Mund,
tun sie nicht dich, mein Heiland, kund. -
dann lern' ich um dich weinen!
2) Will ich mit anderm Kleide
als deiner eignen Wahl,
in Pharisäer-Seide
zu deinem Hochzeitsmahl, -
bestrickt den Fuß mir, eh ich geh,
dass ich von meinem Sinne steh
und mich nach dir bereite.
3) Mühselig und beladen
will ich dir, Helfer, nahn,
für meinen Seelenschaden
ein Mittel zu empfahn.
hast du mich gleich vom Tod befreit,
doch leid ich fort in dieser Zeit
und muss dich, Arzt, beraten.
4) Ich will den Mund nicht regen, -
es sei, dass du ihn rührst.
Ich will mich nicht bewegen, -
es sei, dass du mich führst.
Damit es endlich noch geling,
dass ich den eignen Willen zwing
zu deinen sel'gen Wegen.
5) Ein Kind, ohn' eignes Denken,
ohn' Eigenwill und Kraft, -
so wolle, Herr, mich lenken
auf meiner Pilgerschaft!
Dem Fremdling, ohne Hab und Recht
in diesem weltlichen Geschlecht,
wirst du die Heimat schenken! -
6) Ach, selig wen nichts laben
mehr kann, als Christi Blut!
Ach, selig, wer begraben
in Jesu Wunden ruht!
Das ist der Seele rechte Gruft,
in der sie, eh der Morgen ruft,
den ew'gen Tag wird haben.